Stellen Sie sich vor, eine Person betritt Ihr Unternehmen, analysiert die Abläufe, Strukturen und Prozesse – und erkennt innerhalb von nur 15 Minuten Fehler, die sich in den vergangenen 30 Jahren eingeschlichen haben. Dieser Gedanke mag zunächst irritieren oder sogar verunsichern, denn wir sprechen hier von etwas, das in nahezu jedem Unternehmen vorkommt: der sogenannten Betriebsblindheit. Dies bedeutet, dass man als Teil des Unternehmens Gefahren, Ungereimtheiten oder Optimierungspotenziale oft nicht mehr erkennt, weil man zu tief in Routinen, Traditionen und eingeschliffenen Mustern steckt. Ein frischer Blick von aussen fehlt.
Doch genau an dieser Stelle kann ein externer, frischer Blick ungeahnte Vorteile bringen. Was wäre, wenn Sie sich bewusst für Impulse entscheiden, die von aussen kommen – beispielsweise von Menschen mit einem neurodivergenten Hintergrund, also Personen mit anderen Denkstrukturen, Wahrnehmungsmustern und Problemlöseansätzen als die „typische“ Mehrheit? Sie könnten enorm davon profitieren, indem Sie vorhandene Glaubenssätze, Prozesse und Annahmen hinterfragen und neue Wege einschlagen.
Der Wert des unvoreingenommenen Blicks
Wenn Externe, unabhängig davon, ob es sich um Berater*innen, neu hinzugekommene Mitarbeitende oder spezialisierte Dienstleister handelt, in Ihre Organisation hineinschauen, nehmen sie die Dinge aus einem anderen Blickwinkel wahr. Sie bringen keinen Ballast aus Jahrzehnten gewachsener Strukturen mit. Sie sehen das Offensichtliche, das intern oft übersehen wird. Das ist vergleichbar mit einem Gang durch ein Haus, in dem Sie schon sehr lange leben: Sie bemerken die schief hängenden Bilder, die veralteten Lampen oder den unpraktischen Stauraum vielleicht gar nicht mehr. Ein Besucher erkennt all das sofort – und kann wertvolle Hinweise liefern, um Ihr „Zuhause“, also Ihr Unternehmen, neu zu gestalten.
Wenn Kritik auf Ego trifft
Oft fühlt es sich unangenehm an, wenn Aussenstehende auf Fehler oder Verbesserungspotenziale hinweisen. Es kann wie ein persönlicher Angriff wirken, schliesslich stecken in Ihrem Unternehmen viel Herzblut, Zeit und Energie. Doch hier liegt eine entscheidende Herausforderung: Wenn Sie es schaffen, Ihr Ego zurückzustellen und die Kritik sachlich anzunehmen, kann daraus enormer Fortschritt entstehen. Anstatt die Änderungsvorschläge als persönliche Bewertung Ihrer Leistung zu sehen, könnten Sie sie als Chance betrachten, etwas grundlegend zu verbessern.
Neurodivergente Perspektiven verstehen und nutzen
Neurodivergenz steht für eine Vielfalt an Wahrnehmungs- und Denkstilen, wie man sie beispielsweise bei Autismus, ADHS oder Dyslexie findet. Diese Unterschiede sind weder gut noch schlecht, sondern einfach eine Variation der menschlichen Neurologie. Neurodivergente Personen bringen häufig besondere Stärken mit: Sie können etwa sehr detailorientiert sein, ungewöhnliche Problemlösungsstrategien entwickeln oder Muster erkennen, die anderen verborgen bleiben.
Indem Sie sich gezielt auf solche Perspektiven einlassen, holen Sie sich nicht nur einen frischen Wind ins Unternehmen, sondern auch eine neue Art des Denkens. Statt in gewohnten Mustern und tradierten Ansätzen zu verharren, öffnen Sie so den Raum für unkonventionelle, innovative Ideen. Das kann Ihrem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen – vor allem in einer Zeit, in der Märkte, Technologien und Kundenerwartungen sich rasant verändern. Ein frischer Blick von aussen mit zusätzlichen Innovationen.
Eine Schnittstelle schaffen, anstatt Gräben zu vertiefen
Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Denkstile und Wahrnehmungsweisen erfolgreich miteinander in Einklang zu bringen. Hierfür ist es notwendig, bewusste Schnittstellen zu schaffen. Etablieren Sie beispielsweise interne Formate, in denen unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen. Moderierte Workshops, Innovations-Labs oder interdisziplinäre Teams können dazu beitragen, dass sowohl neurotypische als auch neurodivergente Mitarbeitende ihre Stärken einbringen.
Wichtig ist, dass dabei ein respektvoller Umgang gepflegt wird. Kein Standpunkt ist per se besser oder schlechter – das Ziel ist es, aus der Vielfalt an Sichtweisen ein wertvolles Gesamtbild zu schaffen. Dabei können Führungskräfte eine Schlüsselrolle spielen, indem sie aktiv ein Umfeld fördern, in dem offene Diskussionen erwünscht sind, kritisches Hinterfragen gefördert wird und Mut zur Veränderung nicht nur erlaubt, sondern auch unterstützt wird.
Neue Denkweisen als Innovationsmotor
Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass externe Impulse, insbesondere solche von neurodivergenten Fachleuten oder Berater*innen, zu wertvollen Anstosspunkten für Transformationen werden. Statt sich in eingefahrenen Wegen zu bewegen, können Sie neue Märkte erschliessen, Produkte neu denken und Kundenbedürfnisse besser verstehen. Der Blick von aussen wirkt dabei wie ein Spiegel, der Ihnen zeigt, wo Potenzial verborgen ist, das Sie bis dato vielleicht nicht wahrgenommen haben.
Diese Art von Feedback und Perspektivwechsel wird umso wichtiger, je schnelllebiger unsere Geschäftswelt wird. Unternehmen, die bereit sind, ihre eigene Betriebsblindheit anzuerkennen und sich auf frische Ideen einzulassen, sind langfristig eher in der Lage, sich erfolgreich an neue Gegebenheiten anzupassen.
Fazit: Ein frischer Blick von aussen
Ihr Unternehmen ist lebendig, es verändert sich laufend, ob Sie es aktiv wollen oder nicht. In jahrzehntelangen Strukturen schleichen sich Fehler und blinde Flecken ein, die Sie selbst kaum noch erkennen. Ein unvoreingenommener frischer Blick von aussen, der sogar in ganz anderer Weise denkt als Ihr bisheriges Team, kann hier Wunder wirken. Lassen Sie Ihr Ego beiseite, hören Sie zu und nutzen Sie die Chance, neue Wege zu gehen. Die Zusammenarbeit zwischen neurodivergenten und neurotypischen Menschen kann Ihr Unternehmen auf ein höheres Level bringen – wenn Sie bereit sind, diese unterschiedlichen Denkweisen als Bereicherung zu sehen.
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